Dreimastschoner FRIDTJOF NANSEN

Nach mehreren Umbauten ist die 1919 gebaute FRIDTJOF NANSEN heute ein 52 m langer Großtoppsegelschoner. Die drei Masten mit bis zu 32 Metern Höhe tragen eine Segelfläche von bis zu 850 qm. An Bord befinden sich 48 Kojen auf 10 Kabinen verteilt.

1919 lief das Schiff im dänischen Kalundborg als der 27 m lange Gaffelschoner „Edith“ vom Stapel. Das Fahrtgebiet war Nord- und Ostsee. Die  Ladungspalette reichte von Stückgut bis zur Apfelladung im Bulk. Das  Schiff fuhr unermüdlich rund ums Jahr und gönnte sich nur bei Eisgang im Winter eine kurze Pause.

Nach einem ersten Eignerwechsel 1922 und der Umbenennung in „Frederick Fischer“ war der Küstensegler von 1934 bis 1981 unter Kapitän Hinnerk Jungcluas als „Gertrud II“ in Fahrt. In dieser Zeit wurde der Segler aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg und umfangreicheren Lasten auf 43 m verlängert und zum Küstenmotorschiff „modernisiert“.

1981 übernahm Kapitän Hanns Temme das Schiff und setzte es zunächst weiterhin in der Küstenfahrt ein. Im Sommer 1991 wurde die betagte, noch durchaus rüstige Dame nach Wolgast überführt. Mit Hilfe von ABM-Maßnahmen auf der ehemaligen Marinewerft an der Peene wurde sie einer sachkundigen Verjüngungskur unterzogen. Mit über 200 ABM-Kräften gelang es, den Umbau in nicht ganz einem Jahr zu realisieren.

Der eigentlich als Gaffelschoner gebaute Segler wurde beim Umbau als Dreimast-Großtoppsegelschoner aufgeriggt. Schoner sind Segler, die hauptsächlich Schratsegel – in Schiffslängsrichtung stehende Segel – fahren. Die Gaffel- und Stagsegel an den drei Masten kennzeichnen die FRIDTJOF NANSEN als Dreimastschoner.

Am 25. März 1992 konnte der Dreimast-Großtoppsegelschoner, getauft von der Enkelin des norwegischen Polarforscherns Fridtjof Nansen, Margret Greve, unter dem neuen Namen FRIDTJOF NANSEN vom Stapel laufen. Damit wurde das Schiff seiner neuen Bestimmung in der Jugendarbeit im Rahmen von gemeinnützigen Vereinen übergeben. Bereits 1992 ging es zur Erprobung unter Segeln zum ersten Mal nach Übersee.